Willkommen auf dem Blog von BlizzardBear. Ich werde hier mit euch meine Erfahrungen teilen, in welchen Bereichen ich auch immer gerade das Bedürfnis dazu verspüre. Seien dies Filme, Games, Sport, Weltgeschehen, Politik, Reiseerlebnisse, plötzliche Eingebungen, Gedankenexperimente oder Geistesblitze. Je nach Zeit und Laune schreibe ich oder halt auch nicht. Viel Spass!

Sonntag, 23. Oktober 2011

Einfrierung von bbsuniverse

Dieses Projekt wird bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Ich habe im Moment schlicht und einfach nicht genug Freizeit, um mich regelmässig um einen Blog zu kümmern, zumal mich ein ausführliches Movie-Review schnell mal mehr als eine Stunde kostet.

Dies muss nicht das endgültige Ende von bbsuniverse.blogspot.com bedeuten, aber vorerst wird es stillgelegt.

Weil ich mich aber nach wie vor brennend für Filme interessiere und auch oft neue anschaue, kann man unter diesem Link auch weiterhin kurze Reviews und Bewertungen von mir lesen.


So long,
BlizzardBear

Montag, 6. Juni 2011

Mark Strong exactly looks like Andy Garcia feat. Dimitar Berbatov

So, damit wir zwischen all den Movie-Reviews auch wiedermal etwas Abwechslung haben, hier mal der Anfang einer kleinen Serie von Stars, die einander teilweise wirklich zum Verwechseln ähnlich sehen.

In dieser ersten Ausgabe zwei extreme Lookalikes:

Mark Strong (Robin Hood, Kickass, Sherlock Holmes, Body of Lies, Rocknrolla, Sunshine...)




und Andy Garcia (Oceans-Trilogie, Smokin' Aces, The Godfather 3...)




sehen sich wirklich zum Verwechseln ähnlich, nicht wahr? Mir ist die Ähnlichkeit der Beiden zum ersten Mal bei "RocknRolla" aufgefallen.

Doch es wird noch besser: Die beiden haben noch einen weiteren Doppelgänger, und zwar aus dem Profifussball:

Manchester Uniteds Dimitar Berbatov sieht den beiden Schauspielern zwar nicht so ähnlich wie diese untereinander, aber auf gewissen Fotos ist doch eine gewisse Ähnlichkeit auszumachen:




Was denkt ihr? Sind euch diese Lookalikes auch schon aufgefallen? Oder ist das alles totaler Schwachsinn? Ratings und Kommentare erwünscht!
Fortsetzung folgt!

Montag, 30. Mai 2011

[MOVIE] Defiance (2008)

In "Defiance - Unbeugsam" begleiten wir eine Handvoll weissrussische Juden, die sich gegen die Besetzung der Deutschen während des 2. Weltkrieges wehren und nicht einfach alles hinnehmen und mit sich machen lassen, wie dies mit einem Grossteil der Juden zu dieser Zeit der Fall war.
Der auf wahren Ereignissen und Begebenheiten beruhende Film erzählt uns die Geschichte der Gebrüder Bielski. Gleich zu Beginn wird die Plünderung eines jüdischen Dorfes durch die Nazis gezeigt, bei der sich nur wenige Leute in Sicherheit bringen können. Einer von ihnen, Tuvia Bielski (Daniel Craig), macht sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Asael (Jamie Bell) auf in den Wald, wo sie Schutz finden. Bald schon treffen sie auf weitere Geflohene, und als fast im Stundentakt weitere Juden zu der Gruppe stossen, beschliesst Tuvia zusammen mit Asael und seinem zweiten Bruder Zus (Liev Schreiber; bekannt aus X-Men: Origins, CSI, Repo Men...) einen organisierten Widerstand aufzubauen mit Hauptquartier in ebendiesem Wald, der für die Nazis zu gross und unbekannt ist, um sich darin zurechtzufinden.
Bald schon haben sich die jüdischen Widerständler respektabel eingerichtet und verfügen über eine gewisse Infrastruktur. Sie fühlen sich nun bereit, Rache zu nehmen und erste Nadelstiche gegen die Nazis in Form von kleineren Überfällen zu setzen. In die Quere kommt ihnen dabei jedoch schneller als ihnen lieb ist ihr eigener Übermut und ein grösserer Trupp von Gardisten der Roten Armee, der zwar ebenfalls die Nazis bekämpft, der sich aber nur ungern auf einen Haufen Widerständler einlässt und darum stets unberechenbar bleibt...

Die Handlung von "Defiance" bringt etwas faszinierendes mit sich. Wie oft schon hat man irgendwelche Filme oder Dokus über den zweiten Weltkrieg gesehen, in denen die Juden immer nur die Opfer waren, die alles ohne wenn und aber über sich ergehen lassen. (Ein krasses Beispiel dafür ist "Der Pianist" mit Adrien Brody, sehr eindrücklicher Film!) Dass man nun endlich einmal ein zumindest im Ansatz anderes Verhalten der unterdrückten Juden beobachten darf, tut irgendwie richtig gut. Es macht Spass, zuzusehen, wie sich die Flüchtlinge im Wald ein Dorf aufbauen, wie sie vor Tatendrang nur so sprühen, und natürlich auch, wie sie, wenn auch nur vereinzelt, Rache nehmen und kleinere Überfälle verüben. Es macht darum Spass, weil es einen irgendwie mitreisst, weil man sich mit den Personen dieses Films identifiziert und sich mit ihnen freut, wenn etwas gelingt.
Natürlich besteht dieser Film nicht nur aus Friede, Freude, Eierkuchen. Abgesehen davon, dass immer wieder eine Menge schiefgeht, sich längst nicht alle einig sind und es die äusseren Umstände in Weissrussland den Menschen auch nicht immer einfach machen, gibt es ja immer noch die Nazis, die den Widerstand sehr wohl bemerken... Trotzdem gibt es zwischendurch viele ruhige Szenen, in denen sich die Handlung auch um die Menschen selbst dreht, und nicht immer nur um den Konflikt.

Nachdem ich diesen Film ein gefühltes Jahr vor mir hergeschoben habe, stets mit dem Vorsatz, ihn demnächst wirklich mal zu schauen, war ich schlussendlich sehr positiv überrascht. Klar ist es von Vorteil, wenn einen der geschichtliche Hintergrund rund um den zweiten Weltkrieg sowieso interessiert, aber auch sonst sollte man in diesem Film die gewünschte Unterhaltung finden. Erheiternd ist das Ganze natürlich nicht, denn wir wissen alle, wie damals mit unseren jüdischen Freunden umgesprungen wurde. Ausser den gelegentlichen Längen zwischendurch und meinem persönlichen Verlangen nach mehr actiongeladenen Szenen (Überfälle auf Deutsche etc..) gibt's an Defiance aber wirklich nichts auszusetzen.
Mein Fazit: Kein Jahrhundertfilm, aber ein positives Filmerlebnis, das man nicht bereuen wird!



Meine Wertung:
8.5/10

Mittwoch, 25. Mai 2011

[MOVIE] The Chumscrubber (2005)

Einen ganzen Monat ist es her seit meinem letzten Posting hier auf dem Blog. Höchste Zeit also, wieder mal etwas in die Tasten zu hauen! Schon viel länger als einen Monat liegt der Abend zurück, an dem ich "The Chumscrubber", oder, wie der Film auf Deutsch heisst, "Glück in kleinen Dosen" gesehen habe. Seither hatte ich mir viele Male vorgenommen, den Film zu reviewen, und nun kommt es also endlich dazu. Aber genug um den Brei herumgeredet; Let's get it on.

In diesem netten kleinen Filmchen geht es um die Ereignisse in einem kleinen Amerikanischen Ort irgendwo in der Wüste, der zwar auf den ersten Blick ein furchtbar schöner Ort mit netten und normalen Nachbarn zu sein scheint. Aber wie es so oft ist, zeigt sich auf den zweiten Blick, dass der erste Schein trügt. Die Menschen in dieser oberflächlichen Nachbarschaft verschaffen sich ihre Glücksgefühle nämlich vorwiegend mit Pillen, also wie der Titel schon besagt: In kleinen Dosen. (Dosen = Mehrzahl von Dosis ;D)
Es sei gleich schonmal vorweg genommen, dass es sich hierbei um einen Film handelt, der zwar eine ernste Thematik anspricht, diese jedoch auf sehr absurde und skurrile Weise vermittelt, sodass das Ganze zwangsläufig komisch wirkt.
Als Dean, die Hauptperson des Films, seinen besten Freund Troy tot in dessen Zimmer auffindet, setzen sich die Ereignisse in Gang. Troy war nämlich der wichtigste Drogendealer an der Schule. Billy, Lee und Crystal, drei Jugendliche aus der Nachbarschaft, verlangen nun von Dean, dass er ihnen die übriggebliebenen Drogen von Troy besorgt. Und um der ganzen Botschaft auch genug Nachdruck zu verleihen, drohen Sie gleich auch noch damit, Deans Bruder zu entführen. Als dies dann tatsächlich nötig wird, begehen die übermütigen Teenies einen stümperhaften Fehler, der die Ereignisse in ganz neue Bahnen lenkt...

Dieser Streifen ist von der ganzen Aufmachung, von der Grundstimmung her, die er verbreitet, wirklich fast schon kultig strange. All diese kleinen Nettigkeiten unter den Nachbarn wirken so aufgesetzt, irgendwie wirkt der ganze Ort so falsch wie das Botox-Lächeln einer verwelkten Schönheit. Die Handlung ist interessant und auf eine positive Art anders, auch wenn manche die zeitweilige Langatmigkeit des Filmes wahrscheinlich als störend empfinden könnten.

Auch schauspielerisch ist den Machern von The Chumscrubber ein interessanter Mix gelungen. Die jungen Jamie Bell (King Kong), Camilla Belle (10'000 B.C.) und Justin Chatwin (Krieg der Welten) sowie die "Schauspieler-Urgesteine" Glenn Close (101 Dalmatiner), Ralph Fiennes (Roter Drache, The Constant Gardener) und Carrie-Anne Moss (Matrix) fügen sich zu einem guten Ensemble zusammen, das zu überzeugen weiss. Als Sahnehäubchen kommt zu guter Letzt noch William Fichtner (Alex Mahone aus Prison Break) zum Cast dazu.

Viel mehr soll eigentlich gar nicht verraten werden. Wer neugierig geworden ist, sollte sich dieses Werk ohne zu zögern antun. Man kann, finde ich, ohne Weiteres behaupten, dass dieser Film anders ist als der Mainstream, der Tag und Nacht über Bildschirme und Leinwand flimmert.
Nicht, dass der Regie hier ein Jahrhundertwerk gelungen wäre, durchaus nicht, aber wir haben es hier mit einem mehr oder weniger angenehmen, witzigen Filmchen zu tun, das wie schon erwähnt viel Absurdität mit sich bringt und den ein oder anderen Schauspieler in ungewohnter Rolle zeigt.
Für die Ausgefallenheit des Szenarios gibt's bei mir Zusatzpunkte, darum komme ich trotz teilweisen Story-Einbrüchen und fehlender Action zu folgender



Wertung:
 8.0/10

Dienstag, 26. April 2011

[MOVIE] Collateral (2004)

Mit "Collateral" reviewe ich für einmal einen Film, den wahrscheinlich sowieso schon so gut wie jeder gesehen hat. Ich tu's trotzdem, denn für mich war es das erste Mal.
In Collateral geht es um einen friedlichen schwarzen Taxifahrer namens Max (Jamie Foxx), der wie jeden Abend in Los Angeles seine Fahrgäste von A nach B kutschiert, und darin ist Max gut. Er kennt die Stadt wie seine Westentasche und kann darum die Fahrzeit für so ziemlich jede Strecke korrekt schätzen. Doch dieser Abend wird grundlegend anders sein als all die vorherigen, an denen Max sehnsüchtig an sein eigenes Unternehmen dachte, für das er mittlerweile seit 12 Jahren spart - mittels Taxifahren. An diesem Abend steigt, nachdem Max soeben seinen vorherigen Fahrgast, eine reizende schwarze Anwältin, ausgeladen hat, ein seltsamer Typ (Tom Cruise) in sein Taxi. Der Mann mit schütterem grauem Haar, der sich nach einiger Zeit als Vincent ausgibt, bietet Max 700 Dollar an, wenn er ihn die ganze Nacht herumkutschiert, wohin er eben gerade muss. Hin und hergerissen stimmt Max schliesslich zu. Doch schon bald muss er erkennen, dass sein seltsamer Fahrgast ein gefährlicher Mann ist. Doch um einen Rückzieher zu machen, ist es schon zu spät, Vincent besteht auf dem abgemachten Deal, und so durchlebt Max eine Nacht, die es in sich hat...



Jamie Foxx beweist mit dieser Rolle, dass er nicht nur den harten Hund verkörpern kann, wie er dies beispielsweise in Jarhead tut, sondern dass er auch hervorragend in die Rolle des Normalos passt, in die Rolle des netten, ja fast zahmen Durchschnittsmenschen, der sich brav an die Gesetze hält, niemandem etwas zuleide tut, stets korrekt ist und nur ganz für sich mit grosser Leidenschaft von seinem grossen Durchbruch träumt, der in so weiter Ferne ist. Genau diesen Typen verkörpert Foxx, und dies tut er gut und glaubhaft. Dieser Jamie Foxx ist einem auf Anhieb sympathisch. Auch Tom Cruise macht eine interessante Verwandlung, denn nur schon die grauen Haare lassen ihn völlig anders wirken, als er dies sonst tut. Die Verkörperung seiner Rolle, Vincent, gelingt ihm ebenfalls äusserst gut, und es ist wirklich beinahe erfrischend, Tom Cruise mal so zu erleben. Sein Charakter ist eine unnahbare, undurchschaubare Person, die man im einen Moment glaubt, verstanden zu haben, nur um dann im nächsten zu merken, dass man das eben geschehene wirklich nie erwartet hätte. Vincent ist gefühlskalt, aber intelligent, er handelt ruhig und überlegt. Der Zuschauer soll in diesem Film den Charakter Vincents nicht verstehen, soviel ist klar. In gewissen Situationen scheint er nämlich sogar für einen kurzen Augenblick von Max fasziniert zu sein. Beispielsweise in der Szene als der Wolf über die Strasse rennt. Diese Szene hat ohnehin etwas magisches an sich, da sie Abstand vom Rest des Geschehens nimmt, und einfach für einige kurze Augenblicke vergessen macht, in welcher Lage die beiden Männer da stecken. Vincent scheint richtiggehend darüber zu staunen, dass sein Fahrer für diesen Wolf so vorbildlich angehalten hat und geduldig wartet, bis er von dannen gezogen ist.

Nicht nur diese Szene wird untermauert von passender und starker Musik. Der Soundtrack des Films gehört zum Besseren, was das Mainstream-Kino in regelmässigen Abständen so abwirft. Die spannenden Szenen lassen den Puls höher schlagen, während die Action-Szenen packend gefilmt und geschnitten sind und irgendwie etwas Erfrischendes mit sich bringen. Auch die Nebendarsteller runden das Gesamtbild des Filmes positiv ab. 
Alles in allem ein Film, der auf mich überraschend anders gewirkt hat, als der Genre-Durchschnitt, der mittlerweile einfach nur noch ermüdet. Eine Interessante Plot-Idee, spannende Wendepunkte, solide Schauspielperformances. Collateral hat mir gut gefallen. Nur der Schluss war mir dann zu aufgesetzt und gesucht. Der bis dahin erfrischende Streifen nimmt dort eine Wende zum biederen Durchschnitt (warum zum Beispiel weiss der Verfolger immer, wo sie durchgelaufen sind? Wie zur Hölle soll er dann auch noch gesehen haben, welche U-Bahn er nehmen soll?), was etwas schade ist. So ist das Ende des Filmes für mich ganz klar der schwächste Teil. Dies tut dem positiven Gesamtbild jedoch keinen grossen Abbruch.


Meine Wertung:
8/10

Sonntag, 24. April 2011

[MOVIE] The Thin Red Line - Der Schmale Grat (1998)

"The Thin Red Line", im selben Jahr erschienen wie "Soldat James Ryan", der den selben Krieg, aber einen ganz anderen Schauplatz behandelt, ist ein Kriegsfilm, der den Krieg in ein sehr kritisches Licht rückt.
Wir begleiten ein Bataillon der US-Army, genauer der Charlie-Kompanie, bei seinem Einsatz im Südpazifik, auf irgend einer kleinen Insel, die von den Japanern besetzt ist, und die eine wichtige strategische Position zu haben scheint. Die Befehlshaber der Amerikaner schicken ihre Leute jedenfalls unbarmherzig an die Front, sodass es einem scheint, der Sieg gegen die Japaner auf dieser Insel sei den Entscheidungsträgern hohe Verluste wert. Nach der Landung auf der Insel dauert es eine ziemliche Weile, bis die US-Soldaten überhaupt den ersten Feindkontakt haben. Dabei fällt auf, dass bis fast zur Hälfte des Filmes, der stolze 2h 50min dauert, keine Nahaufnahmen der Gegner gezeigt werden. Dies könnte ein Stilmittel des Regisseurs sein, um den Zuschauer in die Lage der Amerikanischen Soldaten zu versetzen, die während all der Angriffe im hohen Gras und beim Erobern der verschanzten Bunker auf den Hügeln ihre Gegner selbst kaum je zu Gesicht bekommen. Ein Psycho-Spielchen, das den Soldaten selbst auch spürbar zu schaffen macht.

Überhaupt bekommt man das Gefühl, dass "The Thin Red Line", oder "Der Schmale Grat", wie er im Deutschen heisst, eigentlich ein Antikriegsfilm ist. Dies hat nicht einmal nur mit den immer wiederkehrenden melancholischen Passagen zu tun, wo eine der Hauptpersonen in einer Art Trance irgendwelche philosophischen Ergüsse zum Besten gibt, die der Zuschauer kaum mitzuverfolgen im Stande ist (zumindest mir persönlich ging es so), sondern auch mit dem Gezeigten bezüglich des Krieges. Der Lieutenant der Charlie-Kompanie (Nick Nolte), ein Militärkopf erster Güte, der nach eigener Aussage 15 Jahre auf "seinen" Krieg hat warten müssen, und der für seine Position in unzählige Ärsche hat kriechen müssen, scheint eine ganz eigene, perverse Sicht der Dinge zu haben. Wie ein geiferndes Biest fordert er schier unmögliche Dinge von den jungen Soldaten und zwingt den ihm unterstehenden Captain Staros, gespielt von Elias Koteas (der nebenbei bemerkt unglaubliche Ähnlichkeiten mit Robert de Niro hat), seine Männer frontal angreifen zu lassen, auch wenn ihm dieser beteuert, dass dies blanker Wahnsinn wäre, und riesige Verluste zur Folge hätte. Sehr viel läuft im Film über die gezielte Darstellung dieser Perversion, dieses kriegsgeilen Mannes, der jegliche Verhältnismässigkeit vermissen lässt. Im Verlauf des Films merkt man auch immer wieder, wie einige der Soldaten von dieser Kriegsgeilheit und der grossen Härte des Lieutenants angewidert sind und sich nicht mit ihm identifizieren können. Ganz grob zusammengefasst kann man auch sagen, dass einem dieser Film wieder so richtig ins Bewusstsein ruft, wie unnötig Krieg eigentlich ist, und dass es in jedem Krieg eigentlich nur Verlierer gibt.

Was man ganz unabhängig von meiner möglicherweise umstrittenen Interpretation der Filmaussage aber mit Bestimmtheit sagen kann, ist, dass es "The Thin Red Line" nicht an namhaften Schauspielern mangelt. Gut, einige von ihnen hatten 1998 noch nicht den Namen, den sie heute haben, aber trotzdem ist dieser Film die reinste Anhäufung von Berühmtheiten. Um einige zu nennen: Jim Caviezel (Outlander), Sean Penn, John Travolta (Nur eine Szene), George Clooney (Nur eine Szene), Woody Harrelson (Zombieland), Jared Leto (Requiem for a Dream, Lord of War) und viele Weitere Gesichter, die man aus Film und Fernsehen irgendwie einfach kennt. Diese Schauspielerflut bildet die Charlie-Kompanie, und diese Kompanie kämpft sich durch Dschungel und Dickicht, erobert Hügel und Schützengräben, nur um irgendwann zur Erkenntnis zu kommen, wie Sinnlos das Ganze ist.

Aber genug um den heissen Brei geredet. Positiv am Film ist die Kulisse, die Landschaften, die gezeigt werden, sowie das üppige Schauspielerische Material. Desweiteren sind die sinnlichen Szenen zwischendrin manchmal gerade eine willkommene Abwechslung und Erholung vom Kriegslärm und der Gewalt der Kampfszenen. Der ganze Film hinterlässt einen seltsamen Beigeschmack, man weiss nicht so recht, woran man ist und war. Es sind mehr oder weniger unterhaltsame zweieinhalb Stunden, aber man weiss am Ende dann doch nicht so recht, was das denn jetzt eigentlich genau sollte. Zu Einsichten kommt man während des Filmes durchaus. Und vielleicht will der Film ja genau, dass man sich nach dem Film fragt, was das soll. Vielleicht ist das ein weiteres gewolltes Stilmittel, um die Sinnlosigkeit des Krieges zu demonstrieren.
Vielleicht. Keine Ahnung.



Meine Wertung:
7.5/10

Donnerstag, 7. April 2011

[MOVIE] Appaloosa (2008)

Trotz einer ganzen Reihe bekannter Schauspieler (Viggo Mortensen, Ed Harris, Renée Zellweger) hat es der Western "Appaloosa" verpasst, gross auf sich aufmerksam zu machen. Nun gut, der Western hat in den letzten 30 Jahren so ziemlich alles an Boden verloren, was er je besessen hat, sodass Cowboy-Filme in der heutigen Zeit zur Seltenheit geworden sind. Trotzdem sind einzelne gute Titel erschienen, spontan fallen mir gerade "3:10 to Yuma", “The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford”, "There Will Be Blood" und die koreanische Riesenüberraschung "The Good, The Bad, The Weird" ein, die nebst dem in diesem Beitrag behandelten "Appaloosa" auch in modernen Zeiten einen sehr lebendigen 'Western-Spirit' aufleben lassen. Dank solchen Filmen wird der Zuschauer wieder in die romantische Idylle des guten alten wilden Westens entführt, wo Cowboys, Indianer, Bankräuber und entflohene Sträflinge noch ihr Unwesen treiben. Fast könnte man meinen, der Western wäre nie weg gewesen, so sehr erinnern die Charaktere und Dialoge zwischen Gut und Böse an gute alte Klassiker mit Clint Eastwood oder Charles Bronson.

Western-typisch ist auch die in einem sehr einfachen Rahmen gehaltene Geschichte, die "Appaloosa" erzählt. Ein kleines, aufstrebendes Städtchen mitten im Nirgendwo hat ein Problem mit einer gesetzlosen Bande, die zuletzt die Sheriffs des Ortes hat verschwinden lassen. Die mit allen Wassern gewaschenen langjährigen Weggefährten Virgil Cole (Ed Harris) und Everett Hitch (Viggo Mortensen) sehen sich berufen, den freigewordenen Posten der Gesetzeshüter in dieser Stadt zu übernehmen und somit ist ein Aufeinandertreffen mit der marodierenden Bande schon von Beginn weg vorprogrammiert. Dass Marshall Cole und sein Deputy Hitch unter allen schiesswütigen Revolverhelden des Westens ihr Werk am Besten beherrschen, stand ja wohl nie ausser Frage...

Sehr gefallen hat mir am Film, dass er wieder einmal etwas typische Western-Atmosphäre auf die Leinwand gebracht hat, die Art von Atmosphäre, die fast schon Wehmut in einem weckt, weil man ganz genau weiss, dass es auf dieser Welt keinen Ort mehr gibt, wo die Dinge noch so einfach gestrickt sind, wie zu der Zeit, als die Geschichte spielt. Die Hauptcharaktere, sprich die beiden neuen Sheriffs, vermitteln eine gewisse Coolness, ja schon fast eine Art 'Easy Living', während sie sich immer wieder in teils schrägen Dialogen neu abtasten müssen, weil Virgil Cole nach seltsamen Prinzipien lebt und der sich stets unterordnende Everett Hitch eben doch auch Grenzen hat und es nicht immer allen recht machen kann.
Insgesamt geben die beiden ein solides und witziges Gespann ab. Vor allem Hitch's doppelläufige Schrotflinte finde ich persönlich sehr kultig. Die junge Allie (Renée Zellweger) verleiht der ganzen Geschichte den minimalen weiblichen Touch, den sie eben braucht, und sorgt ausserdem für etwas Aufruhr in der sonst so gefestigten Männerfreundschaft.

Sehr schade finde ich, dass die Handlung des Filmes so schleppend verläuft und eigentlich sowieso nur sehr geringfügig für Spannung oder unerwartete 'Turning Points' sorgt. Einerseits mag es zwar beabsichtigt sein, die damalige Irrelevanz der Zeit zu veranschaulichen, aber für mein Verständnis eines 'modernen' Westerns fehlten da fast ein wenig die schnell geschnittenen Szenen, irgend etwas Rasantes oder gar etwas mehr blutige Auseinandersetzungen. Dies mag jetzt vielleicht irgendwie blutrünstig und leicht primitiv klingen, aber dafür, dass es sich hierbei um einen Western handelt, war ich schon überrascht, wie wenig effektiv passiert ist. Was nicht heissen soll, dass nichts passiert! Der Film hat durchaus seine starken Momente, auch solche, die sehr spannend sind und einen mitfiebern lassen, doch auf die gesamte Länge von 1h 55min sind es irgendwie einfach zu wenige.

Was soll man da abschliessend noch sagen... Appaloosa verdient es definitiv, einmal geschaut zu werden, auch wenn die letzten Zeilen meines Reviews vielleicht etwas gar negativ klingen mögen. Das Duo Harris - Mortensen ist unterhaltsam und sympathisch. Die Schauspielleistungen sind ansprechend, die Gesamtstimmung und somit das Gesamtpaket passt auch.

Auch wenn Appaloosa definitiv nicht der neue Godfather des Western geworden ist, handelt es sich hierbei um einen soliden Streifen, der sich ohne falsche Bescheidenheit zu den sehenswerteren der modernen Western zählen darf.



Meine Wertung:
7/10

Dienstag, 29. März 2011

[MOVIE] The Road (2009)

"The Road" - Das ist ein Film mit postapokalyptischem Szenario, der das Leben, beziehungsweise den Überlebenskampf eines Vaters (Viggo Mortensen) mit seinem Sohn zeigt. Die Welt, wie wir sie heute kennen, gibt es nicht mehr, eine Katastrophe, die im Film nicht weiter erläutert wird, hat den Planeten in eine graue, triste, beinahe leblose und lebensfeindliche, karge Welt verwandelt, in welcher nur noch sehr wenige Menschen leben, in welcher der Himmel genauso grau ist wie der von Asche bedeckte Boden. Vater und Sohn machen sich nach dem (vermeintlichen?) Selbstmord der Mutter des Kindes (Charlize Theron) auf den beschwerlichen Weg gen Süden, um der ständig zunehmenden Kälte und der Nahrungsknappheit zu entkommen. Ihr Weg wird von Hindernissen und unliebsamen Begegnungen geprägt sein...

Der Film unterlässt es, den Zuschauer mit viel Hintergrundwissen zu füttern. Es scheint, als sei es beabsichtigt, dass man nicht genau weiss, warum alles so ist, wie es eben ist. Jedenfalls schafft es dieser Thriller trotz anhaltend trister Grundatmosphäre, dem Zuschauer über die gesamten 1:50h genug Gehalt und Spannung zu bieten. Man fiebert mit den zwei gut gesinnten Hauptpersonen mit, wie sie sich durch diese unbekannte Welt schlagen. Bei jeder mysteriösen Begegnung und bei jedem Fund, den sie machen, beschleicht einen dieses Gefühl des Unbehagens, was eindeutig dafür spricht, dass der Streifen glaubhaft herüberkommt. Die Emotionen wirken nicht gekünstelt und erzwungen. Trotz der Fremdartigkeit des ganzen Szenarios kann man sich gut in die Haut der bedauernswerten Protagonisten hineinfühlen. Die Schauspielleistung von Viggo Mortensen ist stark. Die merkbare Wandlung seines Charakters im Verlaufe der Geschichte vom Gutmenschen mit Idealen ("Wir sind die Guten!") zum misstrauischen, ja paranoiden Vater, der das eigene Wohlergehen und das seines Sohnes über alles andere stellt, gibt der Handlung des Filmes das gewisse Etwas. Dabei kommt auch immer mehr zum Vorschein, dass die Trennung von seiner Frau unter ungewöhnlichen Umständen bei ihm tiefe Spuren hinterlassen hat, die sich besonders durch seine immer wiederkehrenden schlechten Träume bemerkbar machen. 

"The Road" ist für mich letztlich ein spannender "Worst-Case-Szenario"-Film mit sehr menschlichen Charakteren und einer unklaren Aussage, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers zwar trotz sehr tristem Depri-Feeling aufrecht erhalten kann, der aber aufgrund seiner zu einseitigen Handlung und zu weniger emotionaler Wendepunkte auch kein absoluter Top-Shot ist.
Wer der Thematik des postapokalyptischen Überlebenskampfes und der Selbstzerfleischung der menschlichen Rasse gegenüber nicht grundsätzlich abgeneigt ist, sollte sich diesen Film aber zu Gemüt führen. In meinen Augen ein typischer "Sollte-man-einmal-gesehen-haben-aber-damit-hat's-sich" Film.



Meine Wertung:
7.5/10

Montag, 21. März 2011

[MOVIE] München (2005)

München - das ist eine Stadt bekannt für Schweinshaxen und Bier. Es ist aber auch ein Ort, wo 1972 an den Olympischen Spielen ein brutales Attentat stattgefunden hat, und rund um diese Ereignisse dreht sich auch der Film aus dem Jahr 2005. "München" stellt aber natürlich nicht nur die Ereignisse des Attentats der Palästinenser auf die Israelischen Athleten dar, sondern alles, was durch diesen Gewaltakt ausgelöst wurde. Mit Eric Bana in der Hauptrolle als Avner, der von der Israelischen Regierung auserkoren wird, auf völlig inoffiziellem Wege auf die Tat der Palästinenser zu antworten, hat der Film seinen charakterstarken Protagonisten. Avner soll mit einem Team von Spezialisten verschiedenste Drahtzieher des Münchner Attentats büssen lassen. Mit viel Liebe fürs Detail, aufwändigen Kulissen und weiteren bekannten Schauspielern wie Daniel Craig, Geoffrey Rush oder Moritz Bleibtreu (der übrigens in diesem Film die exakt gleiche Person verkörpert wie in "Der Baader-Meinhof Komplex", nämlich Andreas Baader), weiss der Film zu überzeugen. Emotional zieht er den Zuschauer hinein, und die spannenden Szenen verleiten zum Mitfiebern. Dabei ist Eric Bana ganz besonders hervorzuheben, dessen Schauspielerische Performance besonders überzeugend ausfällt.

"München" ist nicht zuletzt zur Aufarbeitung und Aufbereitung von realen Geschehnissen rund um dieses Ereignis, das damals die Welt bewegt hat, ein wichtiger Film, er kann auch bei jungen Leuten wie mir, die sich ansonsten nur oberflächlich für diese Geschichte interessiert haben, Anlass bieten, sich mit dem Thema etwas genauer zu befassen. Wenn ein geschichtliches Ereignis von einem Grossmeister des Films wie Stephen Spielberg so schön aufgearbeitet wird (Der Film beruht auf realen Ereignissen), muss man wirklich nur noch zugreifen. Für mich war es am Abend meiner Rückkehr aus eben dieser Stadt (Ich hatte am Vormittag sogar noch das olympische Dorf besucht) der absolut ideale Film. Und ich habe ihn mir trotz seiner langen Laufzeit (2h 44min.) nun bereits zum dritten Mal innert 2 Jahren mit grossem Interesse angesehen.
Also: Wer sich diesen Film bisher immer aufgehoben hat, vielleicht wegen des Titels nicht sicher war, ob er was taugt: Anschauen! Ein Mal sollte man ihn schon gesehen haben.



Meine Wertung:
8.5/10 

Freitag, 4. März 2011

[MOVIE] The Fountain (2006)

Mit "The Fountain" habe ich mir einen Film zu Gemüt geführt, der in der Öffentlichkeit nie eine grosse Beachtung erhalten hat. Die Hauptrollen sind mit Hugh Jackman und Rachel Weisz relativ prominent besetzt. In diesem Drama, das sozusagen in drei verschiedenen Zeitaltern parallel spielt, dreht sich die Haupthandlung um die wissenschaftliche sowie übernatürliche Krebsbekämpfung. Tom (Hugh Jackman) ist ein bedeutender Forscher, der sich aktiv für die Erforschung eines Tumor-bekämpfenden Mittels einsetzt. Dies nicht ganz unbegründet, denn seine Frau, Izzy, (Rachel Weisz) leidet selbst an Krebs und hat nicht mehr lange zu leben. Spannend inszenierte Geschichte, gerade auch mit den drei Zeitaltern, wovon der Zukunfts-Part mit Abstand den abstraktesten und verwirrendsten Charakter hat. Die schauspielerische Leistung fällt sehr überzeugend aus, und angesichts des belastenden Themas sind emotionale Szenen vorprogrammiert. Diese spielt vor allem Jackman mit meisterhafter Glaubhaftigkeit. Jedoch war es für mich schwierig, aus dem Ganzen am Ende des Filmes eine wirkliche Message herauszulesen. Von daher ist "The Fountain" neben seiner speziellen, mystischen Art vor allem auch verwirrend und schwierig einzuordnen. Die Geschichte bewegt sich ausserdem nur in einem sehr eingeschränkten Blickfeld und Universum, was natürlich richtiges Spektakel vermissen lässt. Zu guter Letzt muss ich wegen der Thematik Abzug geben, denn Dramen, in denen ich mir anderthalb Stunden oder länger ansehen muss, wie schwer es totkranke Menschen haben und wie viel ihr Umfeld etc. mitleidet, hinterlassen bei mir am Ende einfach kein befriedigendes Gefühl, und auf der Suche nach einem Solchen greife ich eigentlich normalerweise zu Filmen. So gut und notwendig Filme mit ernsten Themen auch sein mögen, aufgrund meiner ganz persönlichen Empfindung kann ich mich für einen solchen Streifen einfach niemals gleich fest begeistern wie für einen packenden, mitreissenden Film mit fröhlicherer Thematik.


Meine Wertung:
7.5/10