Willkommen auf dem Blog von BlizzardBear. Ich werde hier mit euch meine Erfahrungen teilen, in welchen Bereichen ich auch immer gerade das Bedürfnis dazu verspüre. Seien dies Filme, Games, Sport, Weltgeschehen, Politik, Reiseerlebnisse, plötzliche Eingebungen, Gedankenexperimente oder Geistesblitze. Je nach Zeit und Laune schreibe ich oder halt auch nicht. Viel Spass!

Dienstag, 15. Februar 2011

[MOVIE] Green Zone (2010)

Nach all den negativen, enttäuschten und ernüchterten Kommentaren, die ich quer über das Netz verstreut zu "Green Zone" lesen konnte, muss ich nun, nachdem ich mir den Film zu Gemüt geführt habe, nur den Kopf schütteln. Green Zone hat mich richtig gepackt! Ein super Streifen!! Endlich wird mal kritisch an das Thema Irak herangegangen, ohne Samthandschuhe, genau dahin wo's wehtut... Das Desaster rund um den Massenvernichtungswaffen-Mythos, der von der US-Regierung als Legitimationsgrund für den Krieg erschaffen worden war, und seither von eben jenen Leuten krampfhaft aufrecht zu erhalten versucht wird, wird in "Green Zone" äusserst delikat dargestellt. Matt Damon in der Rolle von Chief Miller, der mit seinem wachen Geist und seinen unverwüstlichen Idealen Schritt für Schritt der verzwickten Wahrheit immer näher kommt und sich dabei genauso durch ein Wirrwarr von Beamten und Zuständigkeitsbereichen kämpfen muss wie durch brenzlige Situationen in den Strassen von Bagdad. Das Ganze ist so erschreckend realistisch dargestellt und gespielt, dass man sich fühlt als würde man selbst gerade Zeuge dieses Krieges, der eben bei Weitem nicht nur auf dem offenen Schlachtfeld und in den Strassen stattfindet, sondern ebenso in den Köpfen der Soldaten und in den verzwickten und verlogenen Plänen der hohen Regierungstiere, die bis zum bitteren Ende versuchen, im Schlammloch ihre schmutzige Weste rein zu halten. Bildlich gesprochen natürlich. Der Film lässt einem ebenso klar werden, mit wie wenig Vorwissen die amerikanischen  G.I.s in dieses Krisengebiet geschickt wurden, und wie unfähig die einzelnen Soldaten in konkreten Konfliktsituationen dann sind, mit der Zivilbevölkerung und allfälligen Verdächtigen angemessen umzugehen. Die Kommunikation schlägt auf so vielen Ebenen zugleich fehl, dass Eskalationen geradezu vorprogrammiert sind. Dies und auch, dass die Amerikaner mit ihrer selbstherrlichen Art schlicht an jedem nur erdenklichen Ort in dieser Stadt durch ihre reine Präsenz schon provozieren, wird vom Film so gut und glaubhaft dargestellt, dass es einem richtig gut tut. Endlich einmal ein Film aus der Traumfabrik Hollywood mit namhaften Schauspielern, der es wagt, gehörig zu kritisieren, was viele Amerikaner wohl bis heute noch nicht wahrhaben wollen. Klar sind oder waren die exakten Aspekte der Handlung im Film keine realen, doch das "grosse" Thema rund um die Massenvernichtungswaffen ist Fakt und nicht von der Hand zu weisen. Dass Matt Damons Figur Miller keiner real existierenden nachempfunden ist, hat ebenfalls überhaupt keine Auswirkungen auf die reale Problematik. Hervorzuheben ist ausserdem noch eine der besten Schauspielleistungen von Matt Damon überhaupt. Bin sehr positiv überrascht! Wer "Green Zone" noch nicht gesehen hat - unbedingt anschauen! Man muss den Kopf aber bei der Sache haben. Hat man dies nicht, könnte man am Ende ja noch zu einem negativen, enttäuschten oder ernüchterten Fazit kommen. Und dies täte dem Film meiner Ansicht nach Unrecht.

Meine Wertung:
8.5/10 
 

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